Experiment mit ungewissem Ausgang

Die anhaltende Schwächephase der europäischen Wirtschaft und der zunehmende Preisverfall für Waren und Güter hat die Europäische Zentralbank {kurz: EZB} am Donnerstag zu neuen Maßnahmen gezwungen. Für 60 Milliarden € werden ab sofort jeden Monat Staatsanleihen aufgekauft. Bezahlt wird dieses Programm mit „frischem Geld“ aus der Notenpresse, das am Ende die Bilanz der EZB um ca. 1.1 Billionen € ansteigen lässt. Geteilte Meinungen herrschen über das Kaufprogramm: Aus der Deutschen Wirtschaft hörte man eher kritische Stimmen und Unverständnis, dass die EZB ihren letzten Trumpf so frühzeitig ausspielt. In Amerika findet man die Maßnahme grundsätzlich richtig. Verwundern sollte einen das nicht. Die USA hat ihr Kaufprogramm bereits abgeschlossen und dient seitdem als Vorbild.

Ob es am Ende verfrüht oder genau richtig war, wissen wir erst in der Zukunft. Wir können heute aber bereits sagen, dass auch diese 1.1 Billionen € irgendwann wieder zurückgezahlt werden müssen. Unsere Vermutung, dass dies nur mit einer steigenden Inflation und langfristig niedrigen Zinsen zu realisieren ist, scheint alternativlos zu werden.

Anleger, die eine höhere Gewichtung von Sachwerten und Fremdwährungen im Depot zulassen, haben in diesem Umfeld die besten Chancen. Wie gut das funktionieren kann, zeigen unsere Strategieportfolios. Das defensive Terra-Depot liegt in diesem Jahr bereits mit 2,76% im Plus; die ausgewogene Strategie-Flora sogar schon mit 3,84% {Stand 23.01.2015}!

Einen „Masterplan“, wie man sich bei Aufkäufen von Staatsanleihen durch die Zentralbanken verhalten soll, wird es erst für unsere nachfolgenden Generationen geben – sie wissen dann, wie dieses neue Kapitel in der Finanzmarktgeschichte ausgegangen ist.

Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende!

Ihr Stansch-Team

 

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