Geht die Ära der Niedrigzinsen jetzt zu Ende?

Die Europäische Zentralbank {EZB} hat in dieser Woche einen Schlussstrich unter ihre bisherige Geldpolitik gezogen und das Anleihenkaufprogramm eingestellt. Die meisten Sparer, die ihr Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonten geparkt haben oder in eine Lebensversicherung investieren, hoffen auf eine Zinswende. Doch laut einer neuen Studie gibt es noch für lange Zeit, unter Umständen bis ins Jahr 2050, wenig Anlass zur Hoffnung. Dies wiederum könnte Aktionären zugute kommen.

Es wird zwar weiterhin erwartet, dass die EZB ab 2019 damit beginnt, den Leitzins wieder anzuheben und die Strafzinsen für Kreditinstitute zu verringern – aber reicht das auch, um wieder auf ein Zinsniveau oberhalb der Inflation zu gelangen? Wir können es uns nicht vorstellen.

Neben den schon oft beschrieben wirtschaftlichen Problemen vieler europäischer Staaten, die ohne die Niedrigzinsen überhaupt nicht überleben würden, beobachten die Forscher noch weitere Einflüsse: Einer der wichtigste Gründe für die aktuelle Entwicklung liegt nach Meinung der Wissenschaftler im demografischen Wandel. Die Lebenserwartung in den Industrienationen steigt seit Jahren, immer mehr Menschen bereiten sich auf ein langes Leben vor und sparen deshalb mehr als die Generationen vor Ihnen. Das lässt die Zinsen sinken. Selbst wenn die EZB aus der expansiven Geldpolitik aussteigen sollte, würden sich die Zinsen bis 2025 gerade einmal auf 1,3 Prozent erhöhen. Grundsätzlich sind Niedrigzinsen jedoch keine schlechte Nachricht, denn sie erleichtern Finanzierungen und den Aufbau von Aktien- und Immobilienvermögen. Dies verlangt aber – gerade in Deutschland – ein massives Umdenken bei der Vermögensanlage. 

Für Sparer, die vor allem auf festverzinsliche Anlagen setzen, ist neben den Zinsen auch die Inflation ein wichtiger Indikator. Solange diese bei der von den Währungshütern angestrebten Teuerungsrate von  knapp unter zwei Prozent bleibt, rutscht der Realzins {also der nominale Zinssatz im Verhältnis zur Inflation} leicht ins Minus. Und dies könnte laut der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft {IVV} für lange Zeit der Fall bleiben.  

Wir wünschen Ihnen einen schönen 3. Advent

Ihr Stansch-Team

 

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