Trotz anhaltenden Drucks aus dem Weißen Haus und abweichender Stimmen innerhalb der eigenen Reihen bleibt die US-Notenbank Federal Reserve bei ihrer Zinspause. Auch bei der fünften Zinsentscheidung des Jahres bleibt der Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent.
Ein Hauptgrund für die vorsichtige Haltung ist die Sorge vor inflationsfördernden Effekten durch neue Zölle. Die Fed will zunächst abwarten, wie sich die kürzlich beschlossenen Zollanhebungen auf die Preisentwicklung auswirken. Im Juni lag die Kerninflation – gemessen am Verbraucherpreisindex – mit 2,9 Prozent weiterhin klar über dem Zielwert von zwei Prozent. Fachleute gehen davon aus, dass die Inflation kurzfristig weiter steigen könnte, sobald sich die höheren Zölle auf die Verbraucherpreise auswirken.
Die Entscheidung verdeutlicht den Anspruch der Fed, unabhängig von politischem Einfluss zu agieren. Gleichzeitig zeigt die Diskussion über den geldpolitischen Kurs, wie schwierig Entscheidungen in einem wirtschaftlich unsicheren Umfeld sind. Die unterschiedlichen Einschätzungen innerhalb der Fed spiegeln einen sorgfältigen Abwägungsprozess wider – und nicht unbedingt einen grundlegenden Richtungsstreit.
Ob der Leitzins in den kommenden Monaten gesenkt wird, ist weiterhin offen. An den Finanzmärkten wird derzeit mit zwei Zinssenkungen noch im laufenden Jahr gerechnet. Ob es tatsächlich dazu kommt, hängt maßgeblich von der weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen Daten ab.
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