Mit klaren Prinzipien durch unsichere Zeiten

Die gegenwärtige weltwirtschaftliche Lage ist geprägt von zunehmenden handelspolitischen Spannungen, vor allem im transatlantischen und im asiatisch-pazifischen Raum. Neue und teils überraschende Zollmaßnahmen sowie drohende Handelskonflikte beeinflussen nicht nur die globalen Lieferketten, sondern sorgen auch für erhebliche Unsicherheit an den Finanzmärkten. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies: ein besonnenes und strategisches Vorgehen ist wichtiger denn je. Gerade in Zeiten politisch bedingter Turbulenzen an den Börsen – wie sie etwa durch protektionistische Maßnahmen einzelner Staaten ausgelöst werden – sind Stabilität und langfristige Orientierung gefragt sowie klare und robuste Anlagestrategien.

In Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten ist es entscheidend, als Anleger nicht in Panik zu verfallen, sondern auf bewährte Prinzipien zu setzen. Anleger, die schon einige Krisen erlebt haben, wissen dies nur zu gut. Die nachfolgenden fünf zentralen Grundsätze haben sich als Leitlinie und Basis einer Anlagestrategie bewährt – unter anderem in der Dotcom-Blase, der Finanzkrise 2008, der Corona-Pandemie sowie im Zuge des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise:

  1. Diversifikation: Eine breite Streuung des Vermögens über verschiedene Anlageklassen – z. B. Aktien, Anleihen, Edelmetalle und Währungsräume – schützt vor Klumpenrisiken. Diese Aufteilung spiegelt die Einsicht wider, dass die Zukunft nicht vorhersagbar ist, man sich aber möglichst robust dagegen wappnen kann.
  2. Wert: Anleger sollten beim Investieren den tatsächlichen Wert einer Anlage im Blick behalten – unabhängig von kurzfristigen Marktbewegungen. Es geht darum, nicht zu überteuert zu kaufen und Chancen zu erkennen, wenn Preise unter dem inneren Wert liegen.
  3. Solvenz: Sowohl die eigene Zahlungsfähigkeit als auch die der Unternehmen, in die investiert wird, ist entscheidend. Eine gesunde Bilanz ist Voraussetzung für Stabilität und Krisenfestigkeit – hohe Schulden bergen große Risiken.
  4. Qualität: Nur Unternehmen mit robusten Geschäftsmodellen, verlässlichen Erträgen, einer starken Marktstellung und einem guten Management sollten Teil eines langfristig ausgerichteten Portfolios sein. Qualität setzt sich langfristig durch.
  5. Flexibilität: Liquidität verschafft Anlegern die nötige Bewegungsfreiheit, um in Krisenzeiten Chancen zu ergreifen. Auch die Anpassungsfähigkeit der Portfolio-Struktur an neue Rahmenbedingungen gehört zur Flexibilität.

 

Ziel ist es, unter Berücksichtigung dieser 5 Grundsätze Verluste in Abschwungphasen zu begrenzen und in Aufschwüngen überdurchschnittlich zu partizipieren, ohne sich von kurzfristigen Übertreibungen an den Märkten leiten zu lassen. Zwar gibt es keine „Vollkasko-Versicherung“ an der Börse, doch eine disziplinierte, auf Werterhalt und Qualität ausgerichtete Anlagestrategie kann helfen, den „Stürmen“ an den Märkten langfristig zu trotzen – gerade in Zeiten, in denen politische Entscheidungen wie Zollerhöhungen oder Handelskonflikte für zusätzliche Unsicherheit sorgen – und die Kaufkraft des Vermögens zu erhalten.

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