Der Goldpreis entkoppelt sich

Im vergangenen Jahr ist der Goldpreis weiter gestiegen. Ein Grund dafür ist das Agieren der Notenbanken, die wahrscheinlich die Zinsen senken werden und momentan “Papiergeld” in Gold tauschen

Für Goldanleger war 2023 ein gutes Jahr: der Preis für Gold legte, in Euro gerechnet, um 9,7% zu. Damit notierte er kurz vor seinem Allzeit-Hoch. In den ersten 3 Quartalen war die Preisentwicklung sehr wechselhaft – im September sah es noch so aus, als würde der Goldpreis aufgrund der sich entspannenden Inflation nachgeben.

Bis Ende November 2023 verzeichnete Gold dann jedoch erhebliche Gewinne und näherte sich dem Allzeithoch von 2.060 USD pro Unze, erreicht im August 2020. Die angedachten Zinssenkungen der US-Notenbank für 2024 dürften zum Ende des Jahres nicht unbeteiligt gewesen sein, dass sich der Preis über 2.000 US-Dollar pro Feinunze halten konnte – niedrigere Zinsen begünstigen in der Regel einen höheren Goldpreis.

Was besonders interessant ist: Finanzinvestoren haben weiter reduziert – im Jahr 2023 fiel der Bestand an Gold-ETFs um 250 Tonnen und hat damit das tiefste Niveau seit Februar 2020 erreicht. In der Vergangenheit hatten sich diese Anpassungen auch regelmäßig in einem fallenden Goldpreis widergespiegelt. Allerdings gab es dieses Mal auch eine Käuferseite: durch die Käufe der Notenbanken wurde der Rückgang der Investorennachfrage mehr als ausgeglichen. Einige große Notenbanken, wie z.B. die People’s Bank of China, sorgen sich um den Zugriff auf ihre US-Dollar-Reserven und legen einen Teil dieser Reserven lieber in Gold statt US-Anleihen an. Da ein Ende der geopolitischen Konflikte leider nicht absehbar ist, wird sich hieran in absehbarer Zeit wohl nichts ändern.

Der Ausblick des Edelmetalls, das wir vor allem als Versicherung für Krisen im Finanzsystem sehen, ist gut. Historisch verlief die Goldpreis-Entwicklung spiegelverkehrt zu den Finanzmärkten, sie hängt jedoch auch von den Zinsentscheidungen der Notenbanken ab. 2022 und 2023 reagierte die Fed auf die steigende Inflation und das wirtschaftliche Umfeld mit einer Serie von Zinserhöhungen. Diese Maßnahmen beeinflussten die Renditen von Anleihen und die Attraktivität von Gold als Anlageklasse. Für 2024 sind jedoch Zinssenkungen anvisiert.

Wir empfehlen Ihnen auch weiterhin, die Anlageklasse Gold mit 10% als Beimischung im Depot zu halten. Sprechen Sie uns jederzeit gern an, um einen Beratungstermin zu vereinbaren.

Schönes Wochenende!

Ihr Stansch-Team 

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