Das sind die besten“Beruhigungspillen“ gegen Crash-Angst

In Zeiten großer Unsicherheit stellen sich Anleger naturgemäß die Frage, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, aus dem Aktienmarkt auszusteigen und den nahenden Crash von der Seitenlinie aus zu betrachten. Das Anlegerportal „The Motley Fool“ liefert dazu die wichtigsten Gegenargumente.

Ein langer Atem macht sich immer bezahlt
Ein Sprichwort besagt, dass Börsen an einer „Wand des Zweifels“ emporklettern: Ständig gibt es überall kleinere Störfeuer und schlechte Nachrichten. Doch am Ende des Jahres steht in der Mehrheit der Fälle eine ordentliche Rendite zu Buche. In dem Zusammenhang lohnt ein Blick in das jüngste „Global Investment Returns Yearbook“ der Credit Suisse, das unter anderem die Performance amerikanischer Aktien zwischen den Jahren 1900 bis 2021 ausweist – ein superlanger Zeitraum, in dem es an Untergangsszenarien und Crashs wirklich nicht gemangelt hat: Zwei Weltkriege, der Schwarze Freitag von 1929, die Kuba-Krise, den Crash des Jahres 1987, die laut berstende Dotcom-Blase, die Terroranschläge vom September 2001 und die Finanzkrise 2008, um nur die eindrücklichsten zu nennen. Und dennoch: Wer innerhalb dieses Zeitraums ununterbrochen investiert war, konnte inflationsbereinigt eine Rendite von immerhin 6,7 Prozent einstreichen. Langfristig betrachtet haben sich Aktien also immer gelohnt, wenn man Störfaktoren ignorierte und Einbrüche aushielt.2008/2009 sprangen die Risikoprämien auf 7,8 Prozent und auch in der Corona-Krise im März 2020 auf immerhin 4 Prozent.

Man kann den Markt nicht „austricksen“
Es ist nie verkehrt, zu wissen, was man kann – und manchmal ist es noch viel wichtiger zu wissen, was man alles nicht kann. Zu letzter Kategorie zählt definitiv die Fähigkeit, präzise kurz vor einem Crash zu verkaufen. Klar wäre die historische Jahresrendite noch viel höher ausgefallen als die eben genannten 6,7 Prozent, wenn man immer zum optimalen Zeitpunkt ein- und ausgestiegen wäre. Doch so schön diese Vorstellung auch ist: Es ist einfach nicht möglich, also unterlassen Sie alle Timing-Versuche! Wenn beispielsweise das Jahr 2020 zu irgendetwas gut war, dann zu der Erkenntnis, dass man auch heftigste Kursgewitter einfach durchstehen sollte: Schon wenige Wochen nach dem Corona-Crash vom März hatten die globalen Leitbörsen die Horrorverluste von anfangs bis zu 40 Prozent (!) wieder mehr als wettgemacht. Wenn Sie also das nächste Mal den Drang verspüren sollten, Ihre Aktien verkaufen zu wollen, dann überprüfen Sie vorher, ob Sie über hellseherische Kräfte verfügen. Wenn nicht, dann sollten Sie Ihr Depot vielleicht besser nicht anrühren.

Das Problem mit dem Wiedereinstieg
Auch wenn man den Absprung rechtzeitig schaffen würde – wann steigt man wieder ein? „Wenn der Markt dreht“, lautet eine gängige Antwort. Hört sich toll an, allerdings weiß man immer erst im Nachhinein, ob der Markt wirklich gedreht hat oder es nur ein kleines Zucken auf dem weiteren Weg nach unten war. Oft genug verpasst man sogar den Wiedereinstieg aus Sorge, es könne weiter abwärts gehen. Daher lautet die Lösung: Lassen Sie Ihre Aktien einfach in Ruhe.

Einzelne Aktien steigen trotzdem
Warum sollte das eine oder andere Unternehmen nicht in der Lage sein, auch in einer wirtschaftlichen Schwächephase weiter zu wachsen und seine Aktie dabei mit nach oben ziehen? Die Amazon-Aktie beispielsweise beendete die Krisenjahre 2008 und 2009 mit einem satten Kursplus von insgesamt 45,2 Prozent – obwohl es immer heißt, Tech-Aktien würden bei Krisen besonders hart getroffen. Der US-Index S&P 500 verlor demgegenüber 24,1 Prozent, auch der Tech-Index Nasdaq-100 musste zweistellig abgeben.

Erfolgreiche Investoren bleiben langfristig dabei
Warren Buffett, der geistige Vater des langfristigen Investmentgedankens, hat einmal gesagt: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Die Botschaft ist einfach zu verstehen, aber schwer umzusetzen: Wenn im Markt Angst vorherrscht und die Aktienpreise irrational stark gefallen sind, dann ist es Zeit für Investoren zuzuschlagen – und eben nicht zu verkaufen. Wenn der Crash passiert ist, dann kann man Qualitätsaktien zu Schnäppchenpreisen einsammeln und den Grundstein für gute Renditen in der Zukunft legen. Insofern ist ein Börsencrash ein Ereignis, auf das man sich mitunter sogar freuen kann. Oder um es mit einem weiteren Buffett-Zitat auszudrücken: „Gelegenheiten kommen selten vor. Wenn es Gold regnet, stell‘ den Eimer raus, nicht den Fingerhut.“

Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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