Herausfordernde Zeiten : Fragen und Antworten zum aktuellen Umfeld

Die Europäische Zentralbank {kurz: EZB} hat in dieser Woche den Leitzins um 0,75% erhöht. Ein historischer Schritt mit dem Ziel, die Inflation auf ein vertretbares Maß zu senken. Aus der Historie wissen wir, dass steigende Zinsen eher schlecht für Aktienmärkte sind. Wenn Anleger keine Strafzinsen mehr zahlen müssen und ggfs. wieder einen kleinen Zins erhalten, tendieren sie eher zu der vermeintlichen sichereren Anlage und ziehen Geld aus den Aktienmärkten ab. Nur macht das in der heutigen Zeit Sinn? Wir wollen ein paar Antworten auf die häufigsten Fragen geben:

 

Die Aktienkurse sind im ersten Halbjahr gefallen und nach einer kleinen Erholungsphase ging es im September erneut nach unten. Ist es möglich, dass es an den Börsen noch einmal massiv runtergeht?

In einem dynamischen Umfeld ist vieles möglich – aber aus unserer Sicht ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass wir nochmal einen massiven Abschwung erleben. Jede Krise ist von Themen getrieben und eine Entwicklung ist eigentlich nicht kurzfristig vorauszusehen. Eines der jüngsten Beispiele ist die Pandemie im Jahr 2020. Wer hätte diesen Jahresverlauf der Börsen bei Bekanntwerden des Corona-Virus erwartet!?

 

Was ist damals genau passiert?

Im Februar und März 2020 sind die Aktienmärkte sogar extremer eingebrochen als während  der Lehman-Pleite im Jahr 2008. Im Dezember 2019 hätte niemand erwartet, dass in Kürze ein Kurseinbruch à la Lehman bevorsteht. Drei Monate später standen die Kurse dann 40% tiefer. Mit anderen Worten: Solche massiven Rückgänge sind selten, aber niemals auszuschließen. Deswegen sollte die Frage bei der Konstruktion eines Portfolios auch nicht lauten: „Was wird passieren?“, sondern: „Was darf alles passieren?“.

 

Was bedeutet das für Anlegerinnen und Anleger, die ihr Geld jetzt am Aktienmarkt investieren möchten?

Für jemanden der einsteigt ist es immer besser, wenn an den Märkten über mögliche Risiken diskutiert wird. Natürlich ist die Unsicherheit dann etwas größer und die Kurse schwanken stärker als in Zeiten mit einer wenigen hohen Unsicherheit. Dafür ist das Kursniveau aber auch niedriger. Wir sind der Überzeugung, dass das derzeitige Kursniveau für langfristige Anleger sehr günstig ist. Wer Geld investieren möchte, kann z.B. auch erst einen Teil der Liquidität einzahlen und dann das Depot sukzessive weiter ausbauen.

 

Ist das dann Market-Timing?

Nein. Es ist eher als Investmentplan zu verstehen. Laufen die Märkte nach oben, hat man bereits einen Fuß in der Tür. Bei einer Korrektur kann Liquidität zu antizyklischen Nachkäufen genutzt werden. Wir Menschen im Allgemeinen und die Deutschen im speziellen neigen dazu, aktuelle Ereignisse extrem zu bewerten. So hört man häufig, dass die Unsicherheit heute größer ist als etwa vor ein, zwei oder fünf Jahren. Aber auch in der Vergangenheit war die Zukunft nicht leichter vorhersehbar als im aktuellen Umfeld. Denken Sie einmal zurück an die Zeit, bevor Covid zuschlug, die Inflation in die Höhe schnellte und der Krieg ausbrach. Hätten Sie all das erwartet, als Sie vor einem, vor zwei oder vor fünf Jahren über einen Einstieg in den Aktienmarkt nachgedacht haben? Wahrscheinlich nicht. Und die Sorgen der Menschen waren 2020 auch nicht kleiner als 2022.

 

Wird es irgendwann wieder „ruhiger“ für Investoren?

Das ist schwer zu sagen – und sicher auch immer eine Frage der persönlichen Wahrnehmung. Wahrscheinlich ist es die Menge an negativen Themen, die Leute derzeit verunsichert. Die meisten von uns mögen es gerne eindimensional. Am liebsten ist es ihnen, wenn es nur ein Thema gibt, ein Problem, eine Krise. Dann kann man darüber mutmaßen, wie es mit diesem Thema weitergeht und wer dafür verantwortlich ist. Und beinahe immer stellt man nach einiger Zeit dann fest, dass sich die Welt weiterdreht und die Unternehmen Antworten auf die Fragen finden, die Anlegerinnen und Anlegern an manchen Tagen den Schlaf rauben.

 

Und welche Strategie ist jetzt wichtig?

Wir wissen nicht, was kurzfristig passieren wird. Was wir aber wissen ist, dass man in Zeiten mit hoher Inflation mit Liquidität real Geld verliert und mit Anleihen in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen real und nominal Geld verliert. Wer aber an solide Unternehmen beteiligt ist, die von uns und unseren empfohlenen Gesellschaften seit vielen Jahren sehr genau analysiert werden, wird diese Probleme nicht haben.

 

Fazit

Aus unserer Sicht können die Zinsen nicht mittelfristig über die Inflationsrate steigen. Die hohe Verschuldung der Staaten lässt da keinen Spielraum zu. Daher gibt es nur die Chance mit guten Misch- und Aktienfonds und eine Beimischung von physischem Gold die Situation zu meistern. Herausfordere Zeiten wird es immer wieder geben – zusammen kommen wir da aber durch.

 

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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