Auch an Schulden kann man sich gewöhnen

In den letzten Tagen kann man viel über die Verschuldung der Staaten lesen. Das Niedrigzinsumfeld hat zur Folge, dass viele Länder, Unternehmen und auch private Haushalte über ihre Verhältnisse gelebt haben. Ein Zinseinstieg war eigentlich nie eingeplant. Gerade private Häuslebauer stehen häufig nach 5 Jahren vor der Situation, die Kreditkonditionen neu zu verhandeln. Neben den durch die Inflation gestiegen Lebenskosten kommen jetzt auch noch höhere Finanzierungskosten auf sie zu.

Auf ein Wort: Für uns waren steigende Zinsen vor einigen Monaten auch noch ausgeschlossen. Wenn der Krieg in Russland und der Ukraine nicht die Inflation extrem befeuert hätte, würden wir von den Zentralbanken auch keine Anpassungen sehen. Eine Zinswende schließen wir weiterhin aus. Dafür müssten die Zinsen oberhalb der Inflation liegen. Bei einer Inflation von 4% {momentan sind wir bei ca. 9%} sollten Sparguthaben dann schon mit 5% verzinst werden. Schauen wir uns Italien an: Die Staatsverschuldung liegt bei 150% des Bruttoinlandsproduktes. Bei einem Zinsniveau von 5% müsste Italien zukünftig gut 30% der Staatseinnahmen für Zinsen ausgeben. Getilgt hätten sie noch nichts. Und genau das ist es, was die Europäische Zentralbank weiß. Natürlich müssen sie handeln und im weltweiten Kontext die Zinsen erhöhen. Aber es geht halt nur in ganz kleinen Schritten. Die Schulden, die aufgenommen wurden, müssen irgendwie bezahlt werden. Damit die Schuldner unter der Last nicht zusammenbrechen, müssen die Schulden auch bezahlbar bleiben.

Die Notenbanken sitzen in der Falle: Die Rettungspolitik seit der Finanzkrise 2008/2009 ist zur Gewohnheit geworden. Krisen wurde mit „frischem“ Geld bekämpft und die Rückkehr zur alten Normalität wurde immer schwieriger. Die Notenbanken wurden dadurch zu einer Art Vollkaskoversicherung gegen fast jede Krise. Zunächst haben sich die Politiker daran gewöhnt. Unternehmen und private Haushalte sind gefolgt. Letztere sind die großen Verlierer der hohen Inflation. Während Staaten und zum Teil auch Unternehmen die Inflation nutzen können, um Ihre Schuldenlast zu drücken, müssen die Bürger die Rechnung bezahlen. Bei einem höheren Preisniveau erhält der Staat über die Steuereinnahmen mehr als früher. Und die Zinsausgaben für Staatsanleihen stiegen ja auch nicht sprunghaft an. So kann ein Staat die Schulden zum Teil „weginflationieren“. Bei Unternehmen funktioniert das mit Abstufungen auch noch. Durch z.B. höhere Lohn- und Beschaffungskosten ist der Effekt bei weitem nicht so groß. Der private Haushalt hat keine Möglichkeit die Inflation zu nutzen – wer nichts macht, wird über die Teuerungsrate enteignet.

Bürgerinnen und Bürger haben nur die Möglichkeit ihr Kapital sinnvoll zu investierten und damit die Inflation zumindest mittelfristig auszugleichen. Dafür benötigen sie eine Anlagestrategie, die die derzeitigen Entwicklungen auch berücksichtigt. Wir bleiben bei unserer Ansicht, dass nur solide Sachwerte wie Aktien und physisches Gold in diesem Umfeld Schutz vor Enteignung bieten. Für die richtige Strategie sorgen wir – Ausdauer und Geduld ist aber in diesen Zeiten auch ein wichtiger Baustein auf Seiten der Investoren.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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