Vermögensaufbau ist keine Einbahnstraße

Wer ein Vermögen aufbauen will, muss zwei Dinge beachten: Neben einer sinnvollen Anlagestrategie brauchen Investoren vor allem Zeit. Das zeigt sich einmal mehr in der aktuellen Marktsituation.

Wenn die Kurse, wie in den letzten Wochen, nach unten ausschlagen und schlechte Nachrichten die Zuversicht trüben, werden viele private Anleger nervös und ziehen – als ultima ratio – Geld aus den gefallenden Märkten ab. Verluste begrenzen ist das oberste Gebot.

Profis, wie z.B. Warren Buffett, nutzen diese Phasen, um ihr Depot weiter auszubauen. Berkshire Hathaway, die Holding von Buffett und Charlie Munger, macht seit mehr als einem halben Jahrhundert eigentlich immer das Gleiche: Während sie bis Anfang des Jahres noch hohe Cash-Reserven angehäuft hatten, haben sie im Verlauf der Börsen-Turbulenzen der letzten Monate zahlreiche neue Beteiligungen angekündigt.

Das Lebenswerk der beiden mittlerweile über 90-jährigen Herren aus Omaha zeugt davon, wie Zuversicht und vor allem Zeit zum langfristigen Anlageerfolg verhelfen können. Nur so konnte aus einer kleinen Textilfabrik in Nebraska seit Übernahme durch Warren Buffet in den 1960er Jahren eines der wertvollsten Unternehmen der Welt werden, mit einem Börsenwert von mittlerweile über 650 Milliarden US-Dollar.

Dieses Wachstum kann man auch auf den Zinseszinseffekt zurückführen. Heute gibt es keine Zinsen mehr – der Effekt lässt sich aber weiterhin über die Aktienmärkte erzielen: Wer vor 30 Jahren 10.000 Euro angelegt hat, dem wäre es gelungen, eine Rendite von 5 Prozent pro Jahr {nach Kosten} zu erzielen. Der Wert des Portfolios wäre innerhalb dieser 30 Jahre auf gut 43.000 Euro angestiegen. Das wichtige war dabei, dass die 5 Prozent (oder 500 Euro Gewinn) jedes Jahr reinvestiert wurden – nur so konnte das Depot wachsen und sich der Zinseszinseffekt voll entfalten. Hätte sich der Anleger hingegen jährlich 500 Euro auszahlen lassen und diesen Betrag unters Kopfkissen gelegt, wäre sein Vermögen nur auf 25.000 Euro angestiegen.

Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es für Anlegerinnen und Anleger gerade in schwierigen Zeiten ist, eine Anlagestrategie zu verfolgen, der sie das Erreichen ihrer langfristigen Ziele zutrauen. Denn anders als bei einem festverzinslichen Bankprodukt variieren die jährlichen Erträge bei Aktien-Investments natürlich stark, und es wird auch immer wieder Zeiträume mit negativen Wertentwicklungen geben.

Das Vertrauen in die positive, langfristige Entwicklung ist also der Schlüssel dazu, kurzfristige Rückschläge durchzuhalten und so die Möglichkeit zu haben, über viele Jahre vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

Das wird auch in Zukunft so sein – da sind wir uns sicher. Allerdings ist ein sinnvolles Investment in der heutigen Zeit keine Einbahnstraße. Manchmal muss man auch den Rückwärtsgang einlegen, um Schwung zu holen. Andernfalls muss man sich der Situation mit Nullzins und hoher Inflationsrate geschlagen geben. Das ist aus unserer Sicht aber keine ernsthafte Option.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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