Eigentlich hat die US-Notenbank FED am 26.01.2022 das geliefert, was die Märkte erwartet hatten. Trotzdem reagierten die Märkte kurzfristig nervös. Dabei ging es weniger um die Ergebnisse der Sitzung, sondern vielmehr um die Erklärungen der Notenbank.
Denn in der Pressekonferenz merkte man dem Notenbankpräsidenten Powell deutlich an, dass die Entscheidungen nicht aus voller Überzeugung gefallen sind – er wirkte manchmal sogar planlos. Gerade bei Fragen zur Inflationsentwicklung wurde deutlich, dass die Notenbanker eigentlich kein Stück schlauer geworden sind. Sie wissen es momentan schlicht nicht, wohin die Inflation sich entwickeln wird. Die sensiblen Aktienmärkte reagierten darauf – die Indizes fielen erstmal zurück. Die FED will eigentlich agieren und gestalten – momentan reagiert sie jedoch nur auf die Ereignisse.
Ein Investment in Aktien sollte jedoch nicht ausschließlich auf Basis mangelnder Alternativen erfolgen. Die Arbeitslosenquote in den USA ist in den letzten zwei Jahren von 17,4% auf beachtenswerte 3,9% gefallen. Auf diesem Niveau reden wir von Vollbeschäftigung. Die Aktienindizes sind trotz schwieriger Bedingungen weiter angestiegen. Die USA stehen auf Grundlage dieser Daten alles andere als schlecht da.
Die Börsen laufen – wenn man so will – unendlich. Es gibt keinen An- und Abpfiff, wie beim Sport. Die Regeln an den Märkten ändern sich und man muss die gewählte Strategie immer wieder überprüfen. Die Notenbanken könnten eventuell das Zinsniveau in fünf Schritten anheben. Dann reden wir über einen Leitzins von 1% – 1,25%. Sie betonen aber auch immer wieder, dass sie flexibel auf mögliche Veränderungen reagieren können. Das ist eine kleine Anhebung, die bei Vollbeschäftigung und guten Wirtschaftsdaten völlig okay ist. Es ist aber noch lange keine Zinswende!
Wie nach jeder Notenbanksitzung müssen sich die Marktteilnehmer erstmal sortieren und die neuen Regeln interpretieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass einige zu dem Ergebnis kommen, dass man die Korrektur für antizyklische Nachkäufe nutzen könnte, halten wir für sehr groß. Sollten Sie noch über Liquidität verfügen, könnte man aus unserer Sicht die kleine Korrektur nutzen und einen Teil des Geldes in die Kapitalmärkte investieren.
Vermeiden sollte man, ein gutes Depot bei jeder Schwankung in Frage zu stellen. Wenn sich nicht Signifikantes ändert, dann kann man mit einer breiten Aufteilung auf u.a. Aktien und Gold in jeder Marktphase investiert bleiben. Kursrückgänge gehören dazu und wer immer aus Angst davor aussteigt, wird wahrscheinlich nie ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Vieles hat sich in den letzten Jahren geändert – trotzdem sind alte Börsenweisheiten immer noch aktuell. André Kostolani hatte schon vor 30 Jahren einen einfachen Tipp für die Geldanlage:
Anleger, die in einen gut gemanagten Aktienfonds investieren, sollten einfach fünf Jahre nicht hinsehen. Wenn sie dann auf den Depotwert schauen, ist die Begeisterung groß. Wer jedoch den Fehler macht, ständig auf die Kurse zu schauen, wird wahrscheinlich aus Panik verkaufen oder das tolle Ergebnis nicht erleben, da er/sie vorher einen Herzinfarkt bekommt.
Wer genau heute vor 5 Jahren z.B. 100.000 Euro in den Morgan Stanley Global Brands {defensiver globaler Aktienfonds} investiert hat, verfügt aktuell nach Kosten über 177.000 Euro – ohne Stress und Hektik und völlig sorgenfrei für diejenigen, die nicht jeden Tag auf die Entwicklung schauen.
Herzlichst, Ihr Stansch-Team