Wer Geld anlegen möchte, sollte sich unbedingt Gedanken um die Diversifikation machen. Die Kapitalanlage in nur einer Aktie, einer Immobilie oder nur in Kryptowährungen birgt extreme Risiken. Wirecard lässt grüßen und auch das Ladengeschäft in der Innenstadt, das immer sehr gute Renditen erwirtschaftet hat, kann durch Corona Probleme bekommen haben. Wenn der ganze Anlageerfolg an einem spezifischen Risiko hängt und es keine Position gibt, die sich dazu gegenläufig entwickeln könnte, handelt es sich um eine reine Spekulation – ohne dass der Mut des Anlegers mit höheren Ertragschancen belohnt wird. Mit einer guten Diversifikation können Sie diese Risikokomponente ausschalten.
Bei der Investition in Wertpapiere und Gold ist es daher wichtig, eine Streuung über verschiedene Anlageklassen vorzunehmen – Sie sollten also nicht nur Aktien im Portfolio haben. Aber auch innerhalb einer Anlageklasse sollten Sie sich breit positionieren. Es macht keinen Sinn, nur Aktien von Technologieunternehmen zu kaufen – auch andere Unternehmen sind weiterhin gut aufgestellt für die Zukunft.
Studien zeigen, dass man für eine breite Streuung mindestens 30 bis 35 Titeln benötigt, um innerhalb einer Anlageklasse eine sinnvolle Aufteilung zu erhalten. Die Kunst besteht darin, eine gute Auswahl zu treffen und sich über alle Aktien, in die man investieren möchte, ein sehr genaues Bild zu machen. Wenn man das will, kann man seine Aufteilung selbst vornehmen. Wenn man jedoch keine Bilanzen lesen kann oder möchte, bietet sich die Investition über einen Fonds an.
Die gleichen Maßstäbe müssen Sie aus unserer Sicht ansetzen, wenn Sie in andere Anlageklassen investieren. Wer seine Altersvorsorge ausschließlich auf Immobilien aufbauen möchte, braucht auch hier ein diversifiziertes Portfolio. Vielleicht keine 30 – 35 Immobilien. Aber 10 Einheiten müssten es schon sein, um von einer breiten und sinnvollen Aufteilung sprechen zu können. Natürlich sollte es dann auch eine Mischung von privaten und gewerblichen Mietern geben und die Standorte müssten im besten Fall ebenfalls unterschiedlich sein.
Auch neue Anlagemöglichkeiten, wie z.B. Kryptowährungen, sollte man nur in Betracht ziehen, wenn man innerhalb dieser Anlageklasse diversifiziert. Durch die extremen Schwankungen – wie man sie gerade in den zurückliegenden Tagen beobachten konnte – eignen sich Kryptowährungen aus unserer Sicht ohnehin nur für sehr spekulative Anleger. Ethereum, als Beispiel, lag bei 3.500 Euro und viel innerhalb von wenigen Tagen auf 1.500 Euro. Wer es aushalten kann, in einer halben Woche 60% Minus zu machen {natürlich mit der Chance, vom vorherigen Anstieg zu profitieren} findet in Kryptowährungen ein passendes Umfeld. Aber auch hier ist es wichtig, dass man es nicht übertreibt und ggfs. nur einen geringen Teil des Vermögens in digitale Währungen investiert. Wer klug diversifiziert ist, kann Kursschwankungen besser abfedern.
Fazit: Mangelnde Diversifikation gehört zu den fundamentalsten Anlagefehlern. Gut aufgestellte Strategien beruhen auf verschiedenen Säulen. Wer das verstanden hat, braucht sich auch in schwierigen Marktphasen keine Gedanken zu machen.
Ein erholsames Wochenende wünscht
Ihr Stansch-Team