Kryptowährung: Vorsicht, wenn es politisch wird!

Und auf einmal ist alles anders. Während vor ein paar Tagen selbst noch Spaßwährungen wie Dogecoin massiv gekauft wurden, nur weil es sich dabei um eine Kryptowährung handelt, gibt es jetzt einen deutlichen Rücksetzer. Innerhalb von 24 Stunden verlor der Bitcoin gut 10% an Wert. Sechs der letzten sieben Handelstage beendete die Digitalwährung mit Verlusten. Seit gut 10 Tagen sind 25 Prozent an Wert verloren.

Warum kann sich so schnell das Blatt drehen? Auslöser für den Rücksetzer in der Nacht auf Freitag waren die Pläne von US-Präsident Joe Biden für eine höhere Kapitalertragsteuer. Spekulationen zufolge könnte sich diese auf die Besteuerung von Kryptowährungen ausweiten. Und auf einmal sind politische Entscheidung doch von hoher Relevanz für diese neue „Währung“.

Die Sorgen vor einer stärkeren Regulierung von Kryptowährungen trübt die Stimmung am Markt. Die neue US-Finanzministerin Janet Yellen nannte den Bitcoin zuletzt einen „hochspekulativen Vermögenswert“ und zeigte sich besorgt über die möglichen Verluste für Investoren. Sie deutete jedoch keine neuen Regulierungsinitiativen an. In anderen Ländern sind die Überlegungen hierzu schon weiter. Indien plant die Einführung eines Gesetzes zum Verbot des Handels oder sogar des Eigentums an Kryptowährungen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters im März. In der Türkei wurde der Handel mit Kryptowährungen bereits verboten.

Korrekturen wie die aktuelle sind nicht ungewöhnlich für den Bitcoin. Ähnliche Entwicklungen gab es in diesem Jahr schon drei Mal, nachdem ein Rekord aufgestellt worden war. Rückblickend werden wir sehen, wie liquide der Kryptomarkt in diesen Phasen ist. Auch hier gilt Angebot und Nachfrage. Und wenn in schwierigen Marktphasen keiner mehr kaufen möchte, können Besitzer von Kryptowährungen auch ihre Coins nicht mehr loswerden.

Es geht uns nicht darum zu bewerten, ob z.B. der Bitcoin auch noch in 10 Jahren gehandelt wird. Fakt ist jedoch, dass er sich mit diesen Schwankungen nicht als Wertaufbewahrungsspeicher eignet. Investoren müssen einfach wissen, dass es sich hierbei um eine hoch spekulative Anlage handelt, die mitunter auch schnell ihre Akzeptanz wieder verlieren kann. Vielleicht macht es stattdessen Sinn, sich lieber ein paar gute Aktien zu kaufen, die ein solides Geschäftsmodell haben und u.a. Kriege in der Vergangenheit überstanden haben. Über einen gut gemanagten Aktienfonds hat jeder die Möglichkeit, in einen funktionierenden und liquiden Markt einzusteigen und langfristig davon zu profitieren.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

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