Die Kinder der Nullzinspolitik

Erinnern Sie sich noch an 2015? Wahrscheinlich gehen Ihnen bei dieser Frage ein paar Sachen durch den Kopf. Uns fällt eine Kölner Schülerin ein, die auf Twitter Folgendes geschrieben hat: „Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichtanalyse schreiben. In 4 Sprachen.“

Eine kurze Diskussion flammte auf und es wurde hinterfragt, wie alltagstauglich der Schulstoff denn sei. Die Betonung liegt hier auf kurz – 5 Jahre später hat sich an den Lehrplänen nichts geändert,  dafür aber die wirtschaftliche Gesamtsituation für die junge Generation – leider nicht zum Positiven. Die Politik des ewigen Billiggeldes züchtet eine Generation ohne nachhaltige Altersvorsorge. Der Ausweg führt über die Aktie, die in der Politik und damit auch in unseren Schulen leider immer noch als Spekulationsobjekt gilt.

So kann man sich doch nur schwer vorstellen, dass z.B. ein Kevin Kühnert irgendwann einmal eine Lanze für die Aktie brechen werde. Dabei ist es heute wahrscheinlich noch essentieller als 2015, die Kinder schon früh über Geldanlage und Börsen aufzuklären. Vor fünf Jahren hoffte die ganze Welt noch, dass der Zins auf breiter Front zurückkommt. Heute hofft das keiner mehr. Die Politik des billigen Geldes droht zur Routine und zur unkalkulierbaren Gefahr zu werden. Sie raubt der heranwachsenden Generation die Möglichkeit, auf klassische Art Vermögen aufzubauen.

Dem Sparschwein, das in der breiten Gesellschaft immer noch als Nonplusultra der kindgerechten Geldrücklage gilt, raubte der Nullzins längst das Leben. Wer künftig nicht erben kann, bleibt dem staatlichen Rentensystem ausgeliefert – es sei denn, er übt sich früh im Umgang mit Aktien.

Die Gegner der Kapitalanlage werden nun z.B. den Wirecard-Skandal nutzen, um mit erhobenem Zeigefinger vor den Risiken bei Aktien zu waren. Doch wer schon in der Jugend bzw. in der Schule gelernt hat, dass man nicht alle Eier in einen Korb legt, kann darüber nur lachen.

Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet Freiheit. Aus unserer Sicht ist eine gute Wirtschafts- und Finanzbildung der Schlüssel dafür.

Herzlichst, Ihr Stansch-Team

 

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