Bürgerfonds? Ja, bitte – aber richtig!

Die Grünen schlagen vor, einen „Bürgerfonds“ einzurichten, um die Altersvorsorge der Menschen in Deutschland langfristig auf ein breiteres Fundament zu stellen. Grünen-Chef Robert Habeck hat in der Süddeutschen Zeitung für einen solchen Fonds geworben, denn die Negativzinsen „seien teuer für Sparer und gefährlich für die Finanzmarktstabilität“. Grundsätzlich ist dies eine sehr gute Idee, das sehen wir genauso, denn ein Bürgerfonds könnte helfen, die Altersvorsorge der Menschen langfristig auf ein breiteres Fundament zu stellen. Allerdings sollte dieser Vorschlag nicht zu politischen Zwecken missbraucht werden.

Konkrete Vorschläge gibt es – wie zur Zeit bei vielen finanzpolitischen Themen –  hierzu noch nicht. Zumindest keine, die uns bekannt wären. Vielmehr wies Habeck eher allgemein darauf hin, dass mit dem Fonds hierzulande in „langfristig sinnvolle Projekte zum Umbau der Wirtschaft“ investiert werden solle. Dies klingt ein bisschen so, als solle das Ersparte der Bürger für Investitionen herhalten, die eigentlich Bund und Länder tätigen müssten – verbunden mit der vagen Hoffnung, damit halbwegs auskömmliche Renditen erzielen zu können.

Das wiederum halten wir für den falschen Ansatz. Es wäre ein Fehler, den Deutschen, die hierzulande ihren Arbeitsplatz, also ihr Einkommen und viele auch eine Immobilie haben, dann auch noch die Altersvorsorge auf das Heimatland zu beschränken. Klumpenrisiko nennt man dies im Fachjargon.

Sinnvoll könnte unseres Erachtens ein Bürgerfonds sein, der folgende Kriterien erfüllt:

globales Investment, um die Chancen auf der ganzen Welt zu nutzen

idealerweise zu 100 Prozent in Aktien investiert

nicht getrieben oder forciert von politischer Ideologie

 

Kurzum: Den Deutschen, die den Großteil ihres Geldes in verzinsliche Anlagen gesteckt haben, sollte der Zugang zu Investitionen in Produktivkapital erleichtert werden – und das weltweit.

Die Schweizerische Nationalbank {SNB}, die in den vergangenen Jahren mit einem Teil ihrer Reserven ein global diversifiziertes Aktienportfolio aufgebaut hat, taugt hier durchaus als Vorbild. Bei den momentanen politischen Diskurs in Deutschland, sind wir aber noch ein gutes Stück von einer sinnvollen Lösung entfernt.

 

Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende!

Herzlichst

Ihr Stansch-Team

 

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