Nachdem wir viele Gespräche in den letzten Monaten zum Thema Bitcoin & Co. hatten und auch die Zeitungen und Fachpresse mit diesem Thema überhäuft waren, haben wir uns entschieden, einen Selbstversuch zu starten. Dabei ging es uns weniger um den Bitcoin an sich, sondern vielmehr um die Erfahrung, wie der Handel mit digitalen Währungen funktioniert.
Wie bereits in einem der vorherigen Blog-Einträge geschrieben, halten wir die Technologie, die hinter den Krypto-Währungen steht {die sogenannte Blockchain}, für sehr interessant. Wir glauben, dass uns diese auch in Zukunft erhalten bleibt und viele Dinge revolutionieren wird. Den Selbstversuch werden wir hier in unserem Internetblog dokumentieren und versuchen, Sie ein Stück weit mitzunehmen und darüber zu informieren, wie es denn funktioniert und welche Probleme und Gefahren lauern können.
Zum Einstieg möchten wir im heutigen Blogeintrag die Blockchain-Technologie kurz erklären:
Aus unserer Sicht hat die Blockchain-Technologie das Zeug, ganze Dienstleistungsketten neu und effizienter zu gestalten. Einige sagen bereits, dass diese Technologie in Zukunft einen ähnlichen Wandel hervorrufen kann wie das heute nicht mehr wegzudenkende Internet. Es ist möglich, über die Blockchain nahezu jede denkbare Transaktion datengeschützt abzuwickeln – vom einfachen Vertrag über Produktionspläne bis hin zu Patientendaten.
Im Kern geht es bei dieser Datenbank-Technologie darum, kostengünstig und sicher Transaktionen abzuwickeln, indem ein dezentral organisiertes Netzwerk diese extrem fälschungssicher verwaltet und bestätigt. Damit bietet die Blockchain eine Datenbankstruktur für die direkten Transaktionen zwischen zwei Vertragsparteien, ohne dass ein Dritter eine Plattform für diesen Handel zur Verfügung stellen muss.
In unserer Branche würde dies natürlich auch zu extremen Veränderungen bei Banken und Kreditinstituten führen, da diese unter den genannten Voraussetzungen als Abwickler des Zahlungsverkehrs nicht mehr benötigt werden würden. Die Transaktionen zwischen den Vertragsparteien laufen anonym und mit einem Zeitstempel versehen ab und sind unveränderlich sowie verschlüsselt dokumentiert.
Bei einem Kauf von Bitcoins beispielsweise dokumentiert die Datenbank, wann wie viele Bitcoins zwischen den elektronischen Geldbörsen, sogenannten Wallets, transferiert wurden. Mit der Zeit entsteht so eine immer längere Kette von aufeinanderfolgenden Transaktionen. Die legitimierten Nutzer können mit dem passenden Schlüssel die Transaktionskette transparent und lückenlos nachverfolgen. Damit ähnelt die Blockchain quasi einem Kontobuch, in dem alle Transaktionen verzeichnet sind. Anders als die zentrale Verwaltung zum Beispiel bei einer Bank, in der alle Kontobewegungen dokumentiert werden, lagern die Blockchain-Datenbanken mit identischen Kopien auf vielen bzw. allen Rechnern, die dem entsprechenden Netzwerk angehören. Jede neue Transaktion wird dann vom Netzwerk geprüft und auch erst ausgeführt, wenn Sie durch eine bestimmte Anzahl von Netzwerk-Rechnern legitimiert wurde.
Wenn wir einmal in andere Länder schauen {wie zum Beispiel unsere skandinavischen Nachbarländer oder auch die Niederlande}, in denen nahezu kein Bargeldverkehr mehr forciert wird, sehen wir doch enorme Veränderungsmöglichkeiten durch die neue Technologie in der Finanzbranche. Aus dieser Neugierde heraus und auch, um gegebenenfalls zukünftigen Themen schon heute Rechnung zu tragen, starten wir unsern Selbstversuch in der nächsten Woche und würden uns freuen, wenn Sie uns dabei in unserem Blog ein Stück weit begleiten.
Auf diesem Weg wünschen wir Ihnen ein schönes Wochenende und senden viele Grüße aus Bückeburg.
Ihr Stansch-Team