Laut dem aktuellen Monatsbericht der Bundesbank liegt die reale Anlagerendite deutscher Sparer bei verblüffenden 1,9% – trotz anhaltender Niedrigzinsen. Es komme selbst nach Abzug der zuletzt gestiegenen Inflation noch ein positiver Ertrag heraus. Diese reale Gesamtrendite ist zwar niedrig, jedoch übersteigt sie geringfügig den Mittelwert von 1,7% seit dem Jahr 2008.
Die Sparbuchtreue der Bundesbürger scheint auf den ersten Blick positive Erträge zu erzielen. Auf den zweiten Blick jedoch täuscht dieser Wert. Denn die positive Rendite ist nicht dank der Zinsen entstanden, sondern kam aus anderen Bereichen wie z.B. Aktien. Die Investition in Unternehmen lässt die Gesamtrendite anhand des Höhenflugs an der Börse ansteigen. Betrachtet man das Gesamtvolumen des deutschen Sparvermögens, erkennt man, dass knapp die Hälfte als Bargeld oder Einlagen bei Banken auf Giro-und Sparkonten geparkt ist. Schaut man sich hingegen die Gesamtrendite an, so wird deutlich, dass der Beitrag von Aktien in den vergangenen Jahren überwiegend positiv war – dies kann jedoch von anderen Anlageformen nur bedingt oder gar nicht behauptet werden. Die Gründe für den deutlichen Kursanstieg von Aktien liegen in der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank {EZB} und der guten Konjunktur in Europa, den USA und in weiteren wichtigen Wirtschaftsräumen.
Auf die beliebteste Anlageform der Deutschen, der Bankeinlagen inklusive Bargeld, trifft das Wort „positiv“ längst nicht mehr zu. Die Renditen hierfür sanken zuletzt deutlich unter Null. Eine Verbesserung ist nicht zu erwarten. Die Risikobereitschaft der Deutschen und die immer noch deutliche „Aktienabstinenz“ sollte daher noch einmal überdacht werden. Wir sind uns einig, dass die Bürger beginnen sollten umzudenken, um nicht weiterhin massiv Rendite zu verschenken.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihr Stansch-Team!