Sinn und Unsinn der Depotabsicherung

Urlaubszeit ist Reisezeit. Und vor jeder Reise muss Einiges geplant werden: Wer gießt die Blumen und holt die Post aus dem Briefkasten? Ist der Kühlschrank leer und das Bügeleisen aus? Und wie sieht es eigentlich mit dem Depot aus? Muss ich hier auch noch etwas machen bevor ich für zwei Wochen in den Urlaub fahre?  

Die Sorge ist manchmal groß, dass man in den Ferien entspannt und die Börsen zeitgleich auf Talfahrt gehen. Oft kommt die Idee auf, einfach mal das Depot abzusichern – dann kann doch eigentlich nichts passieren. Eine einfache Lösung bietet die Stop-Loss-Option. Sobald die Anlagen unter eine vorher festgelegte Marke fallen, werden sie automatisch veräußert. Klingt nach der perfekten Versicherung für die Sommermonate. Doch ist sie das auch wirklich? Wir glauben das nicht und auch Dr. Christoph Bruns hat eine klare Meinung dazu: „Gerade in Seitwärtsphasen mit hohen Schwankungen werden Anleger oft ausgestoppt und finden dann den Einstieg nicht mehr“, sagt der Fondsmanager und Mitinhaber der Fondsgesellschaft Loys AG. Vor allem, wenn die Verkaufsschwelle zu eng gewählt ist, wird das schnell zum Problem. Denn dann werden bei kurzfristigen Kursausschlägen Papiere verkauft, die Anleger eigentlich langfristig halten wollten. Erholen sich die entsprechenden Märkte oder Anlagen aber schnell wieder, müssten Investoren sie teurer zurückkaufen.

Eine weitere Möglichkeit, das Depot gegen Turbulenzen abzusichern, sind Derivate. Doch diese sind für Privatanleger sehr teuer, nicht gerade transparent und auch nur schwer zu handeln.

Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Wir haben überhaupt nichts gegen ein Sicherheitsnetz fürs Depot – allerdings macht eine Absicherung des Vermögens nur Sinn, wenn Gefahr für Selbiges im Verzug ist. Ob Gefahren für das an der Börse arbeitende Kapital bestehen, hängt von einer Vielzahl von ökonomischen und politischen Variablen ab, nicht aber von der eigenen Urlaubsplanung. Aktuell spricht wenig für aufziehende Wolken an den Aktienmärkten, denn die realen Zinsen bleiben noch für geraume Zeit negativ und auch die politische Lage hat sich in Europa beruhigt. Vielleicht verläuft die Ferienzeit an den Märkten also genauso entspannt und ruhig wie am Strand.

Und sollte es zwischenzeitlich doch mal zu einer Korrektur kommen, was man nie ausschließen kann, nutzen die ausgewählten Fonds und deren Manager die Schwächephase für antizyklische Nachkäufe. Gute vermögensverwaltende Mischfonds sichern ihre Anlagen automatisch ab – wenn es die Situation erfordert – und investieren selbständig, wenn die Märkte korrigiert haben. Das Schlechteste, was Privatinvestoren machen können ist, in diesen Prozess einzugreifen und mit z.B. einer Stop-Loss-Strategie auszusteigen.

Der Erfolg oder Misserfolg einer Anlage bestimmt sich nicht in einem Sommer, sondern über die Jahre. Wenn Sie bereits seit 10 Jahren einen guten Aktienfonds im Depot halten, wird dieser mit Sicherheit – trotz erheblicher Rückgänge wie im Jahr 2008 – eine positive Entwicklung vollzogen haben.

Wir wünschen Ihnen jetzt erst einmal eine schöne und entspannte Urlaubszeit und sind gern für Sie da!

Beste Grüße : Ihr Stansch-Team

 

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