Die Dividenden­rendite als Ent­scheidungsfaktor?

Die Wahl in Großbritannien, Trump & EZB – eigentlich hat allein der gestrige Donnerstag genug Stoff für mehrere Blogeinträge geliefert. Allerdings haben sich dadurch nicht die Vorzeichen für ein wichtiges Thema geändert: Das anhaltend niedrige Zinsniveau veranlasst immer mehr Leute zum Umdenken.

Erfreulicherweise fällt der Fokus vermehrt auf Aktienfonds. Genauer gesagt auf Aktienfonds, die auf Unternehmen mit einer guten Dividende setzen. Als Indikator ziehen viele die Dividendenrendite heran  – je höher sie ausfällt, desto besser. Diese Herangehensweise ist nachvollziehbar, aber nicht selten ein Fehler.

Anleger, die langfristig ihr Vermögen erhalten wollen, kommen nicht umhin, sich mit dem Thema Aktien zu beschäftigen. Das gilt für institutionelle Investoren wie für Privatanleger gleichermaßen. Das Zinsniveau in den kommenden Jahren wird noch nicht einmal  ausreichen, um die Inflationsrate auszugleichen. Davon sind wir überzeugt.

 

Richtig erkannt: Dividenden sind die neuen Zinsen

Statt auf regelmäßige Ausschüttungen der Aktiengesellschaften hat mancher Investor in der Vergangenheit lieber auf potenzielle Kursgewinne geschaut. Dabei lassen sich mit stetigen Dividendenzahlungen über viele Jahre attraktive Renditen erzielen. So liegt die Dividendenrendite solider, ertragsstarker Unternehmen inzwischen nicht nur weit über der Rendite sicherer Staatsanleihen, sondern auch deutlich über der von Unternehmensanleihen. So ist es sogar möglich, dass von ein und demselben Unternehmen die Aktie eine bessere „Verzinsung“ bietet als die Anleihe. Kursschwankungen an den Börsen bleiben aber.

Daher werden sogenannte „Dividendentitel“ immer beliebter bei Anlegern. Die Überschrift „Dividenden sind die neuen Zinsen“ ist in den vergangenen Monaten in der Tagespresse mehr als einmal zu lesen gewesen.

Bei der Auswahl der Unternehmen schauen viele Anleger vor allem auf die Dividendenrendite, also das Verhältnis des ausgeschütteten Gewinns zum eingesetzten Kapital. Oder besser gesagt, dem Kurswert bei Anschaffung der Aktien. Je höher die Dividendenrendite desto besser. Diese Einschätzung liegt nahe, verstellt unseres Erachtens aber nicht selten den Blick auf die wahre Qualität eines Unternehmens.

 

Fallstricke

Möglicherweise ist die Dividendenrendite, die auch auf den entsprechenden Seiten in der Tageszeitung oder im Internet ausgewiesen wird, nur deshalb so hoch, weil der Kurs der Aktien zuletzt deutlich zurückgefallen ist. Vielleicht gab es dafür auch triftige Gründe: Die Geschäftsaussichten haben sich deutlich verschlechtert oder die Verschuldungssituation ist ein Thema geworden. Auf Grund dieser Nachrichten würde man wahrscheinlich nicht in die Aktie investieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dann auch die nächste Dividende deutlich geringer ausfallen.

Anleger sollten sich zudem fragen, ob ein Unternehmen, das besonders großzügige Dividenden an seine Aktionäre ausschüttet, sich diese überhaupt leisten kann. Es gibt immer wieder Konzerne, die ihre Reserven anzapfen, um ihre Eigentümer bei Laune zu halten. Nachhaltig ist das unseres Erachtens nicht – eigentlich genau das Gegenteil. Das Geld fehlt dann an anderer Stelle, was die langfristigen Geschäftsperspektiven kaum verbessern dürfte.

Anleger sollten sich deshalb umfassender mit der Dividende eines Unternehmens beschäftigen und sich auch die Qualität des Unternehmens genau anschauen. Neben der Höhe der Dividende ist es ebenfalls wichtig, auf die „Dividendensicherheit“ und das mögliche Steigerungspotenzial dieser Ausschüttungen zu schauen. Auch dafür gibt es Kennzahlen und Anzeichen, die Rückschlüsse zulassen. Allerdings dürfte es für Privatinvestoren kaum möglich sein, diese alle für sich zu analysieren. Daher stellt man sich – etwas leichtsinnig – auf die Seite der Dividendenrendite und begründet die Entscheidung für einen Aktienkauf mit diesem Wert.

In diesem Fall sollten Sie die Hilfe von Profis in Anspruch nehmen und einem guten Fondsmanagement vertrauen. Hier arbeiten für Sie Leute, die sich mit dem Thema auskennen und alle Zahlen analysieren. Auf dieser Grundlage sollten sich langfristig solide und vor allem auch nachhaltige Dividenden erwirtschaften lassen. Denn eins ist auch klar: Wer eine Anlage in Dividendenfonds anstrebt, sollte mindestens einen Anlagehorizont von 5 Jahren haben.

 

Gern stellen wir Ihnen attraktive Lösungen vor – wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

Ein schönes Wochenende

Ihr Stansch-Team

 

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