Trump for President – und jetzt?

Nachdem alle „wichtigen“ Personen und auch die Kontrahentin Hillary Clinton dem neuen US-Präsidenten ordnungsgemäß zum Wahlsieg gratuliert haben, wollen wir den Blick in die Zukunft richten und noch einmal schauen, was uns so erwarten könnte.

Die Aktienmärkte haben es zunächst erstmal – anders als erwartet – relativ entspannt aufgenommen und konnten in den letzten Tagen deutlich ansteigen. Man ist seit dem Brexit-Votum etwas vorsichtiger geworden und stellt Vorabumfragen mehr in Frage. Somit waren die Marktteilnehmer im Vorfeld skeptischer als einige Medien es gewertet haben.

Auch der US-Dollar, der am Mittwoch noch deutlich gegenüber dem Euro verloren hatte, konnte sehr schnell die anfänglichen Verluste wieder aufholen. Stand heute sehen wir einen stärkeren US-Dollar {im Verhältnis zum Euro} als noch vor der Wahl. Für unsere Basisstrategien ist dies eine gute Entwicklung.

Eines hat der Wahlkampf gezeigt: Donald Trump ist sprunghaft und unberechenbar. Es gibt nur wenige, die ihn als Idealbesetzung für das Präsidentenamt bezeichnen würden. Ob er seine wirren Ankündigungen {u.a. den Mauerbau an den mexikanischen Grenzen oder horrende Strafzölle für Waren aus China} tatsächlich umsetzt, sei aber erstmal dahingestellt.

Schneller wird er wahrscheinlich beim Thema Freihandelsabkommen vorgehen. Die Verhandlungen zwischen den USA und Europa {TTIP} wird Trump wohl einstellen.Das Freihandelsabkommen NAFTA {USA, Kanada und Mexiko} könnte er bereits im Januar 2017 kündigen. Dies hätte natürlich auch Auswirkungen auf andere Volkswirtschaften, die ihrerseits „Schutzmaßnahmen“ ergreifen könnten. Die Folge wären Handelskriege, die eine große Gefahr für die Weltwirtschaft und nicht zuletzt für die USA und deren Unternehmen selbst darstellen. Ob der Unternehmer Trump sich mit diesem Manöver am Ende selber schaden wird oder er irgendwann doch noch zu einer anderen Ansicht kommt, bleibt abzuwarten.

Sein Versprechen, wieder Jobs für viele Amerikaner zu schaffen, wird er einlösen. Das geht aber nur, wenn er die Staatsausgaben massiv erhöht. In seiner ersten Rede als designierter Präsident sprach er unter anderem davon, die Infrastruktur in den USA in großem Umfang modernisieren zu wollen. Dies wiederum dürfte Einfluss auf die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve {FED} haben. Dass wir in diesem Umfeld nicht von einer Zinswende ausgehen können, hatten wir bereits in der letzten Woche {Blogeintrag: Was passiert eigentlich, wenn Donald Trump US-Präsident wird} beschrieben. Als vergleichsweise wahrscheinlich gilt auch, dass Trump die Mehrheit der Republikaner in Senat und Repräsentantenhaus nutzen wird, um die Steuern zu senken.

Das globale Thema ist aber weiterhin die Politik der Notenbanken. In Europa und Japan bleiben die Zinsen tief, um die Zinslast für die Staaten erträglich zu gestalten. Wenn die US-Notenbank sich nicht verpflichtet fühlt, die Defizite der Regierung {bzw. des ungeliebten Präsidenten und seiner Investitionsvorhaben und Steuersenkungen} mitzutragen, kann es auch zu einem Anstieg der Zinsen kommen. Der US-Dollar würde in diesem Umfeld massiv aufwerten, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der USA beeinträchtigen würde. Kann das ein Ziel für einen US-Präsidenten und Unternehmer sein? Wahrscheinlich nicht!

Die zahlreichen Wechselwirkungen verdeutlichen einmal mehr, wie komplex die Welt ist. Diese Regeln gelten auch für Donald Trump. Gleichwohl wird er versuchen, seinen vollmundigen Ankündigungen Taten folgen zu lassen. In diesen Phasen wird die Volatilität an den Kapitalmärkten wieder zunehmen. Unser Fazit bleibt das Gleiche wie vor der Wahl: Eine kluge Anlagestrategie muss weltpolitische Themen berücksichtigen. Einen Schutz bietet ein Portfolio, das robust genug aufgestellt ist, um auch unerwartete Ereignisse oder Krisen weitgehend schadlos zu überstehen.

Auch wenn es einige „Experten“ anders vorausgesagt haben, aber auch die Wahl Trumps ist nicht das Ende der Welt. Und eines haben wir in diesem Jahr besonders gelernt: Vorhersagen sind ohne Wert. Daher macht es auch keinen Sinn, eine nachhaltige Anlagestrategie daraus abzuleiten. Viel sinnvoller ist das o.g. robuste Portfolio, mit dem sich auch heute noch gute Renditen erwirtschaften lassen.

Viele Grüße

Ihr Stansch-Team

 

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