Seit mehr als 90 Jahren gibt es ihn, den Weltspartag. In der letzten Oktoberwoche findet er statt. Ursprünglich war er der Förderung des Spargedankens gewidmet – das Sparen sollte als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden.
Mittlerweile werden {wenn überhaupt} vielfach nur noch Werbegeschenke wie Spardosen, Kuscheltiere, Bücher und Spiele an Kinder verteilt – als Anreiz, die Spardose zu füllen und regelmäßig zur Leerung ins Kreditinstitut zu bringen. Lediglich in den Entwicklungs- und Schwellenländern gewinnt der „World Thrift Day“ auch im 21. Jahrhundert mit dem Ziel der finanziellen Bildung an Bedeutung.
Die Europäische Zentralbank {EZB} hat die Zinsen im Euroraum quasi abgeschafft. Banken bekommen frisches Geld von der Notenbank zum Nulltarif – sind also nicht mehr darauf angewiesen, Spargelder von Kunden einzuwerben und diesen dafür Zinsen zu zahlen. Auf dem Tagesgeld sowie dem Girokonto gibt es bei zahlreichen Banken und Sparkassen gar keine Zinsen mehr.
Vielen Deutschen {57%} ist erstaunlicherweise eine scheinbare Sicherheit trotzdem wichtiger als Rendite. Immer noch lagern hohe Summen auf Konten mit Nullverzinsung. Es stellt sich die Frage, was noch passieren muss, damit hier endlich ein Umdenken erfolgt? Denn fest steht: der Aufbau der privaten Altersvorsorge ist heute wichtiger denn je. Mit einer Nullrendite kommt man jedoch nicht weit, denn der Zinseszins-Effekt entfällt quasi komplett.
Der Weltspartag weckt insofern falsche Hoffnungen und ist sicher nicht geeignet, um Kindern zu vermitteln, wie man gut vorsorgen kann, denn hier wird ausschließlich das klassische Sparbuch beworben.
Viele Grüße
Ihr Stansch-Team!