„Brexit“ : eine Woche danach

Die Folgen des „Brexit“ sollten extrem werden: Starke Kursrückgänge an den Börsen und ein völlig gespaltenes Europa waren die erwarteten Ereignisse in den Medien. Einige Experten {wie z.B. Dr. Bert Flossbach : s.a. Kommentar zum Brexit von letzter Woche} sahen das etwas differenzierter und sie sollten am Ende Recht behalten.

Bereits am Montag starteten die weltweiten Aktienmärkte einen ersten Erholungsversuch – seit Dienstag ist dieser auch durchgehend in Takt. Der große Verlierer scheint weniger die Europäische Union zu sein – in Großbritanien machte man sich bereits wenige Stunden nach Verkündung des „Brexit“ große Sorgen, ob die Entscheidung wirklich richtig war. Zum Ende dieser Woche meldeten auch große Unternehmen {wie z.B. Vodafone} ihre Bedenken an, ob London noch ein geeigneter Standort für die Unternehmenszentrale ist. Auch die Schotten, die mehrheitlich für einen Verbleib in der EU gestimmt haben, wollen sich ihrem Schicksal nicht so einfach fügen. Die Stimmen aus anderen europäischen Ländern, die noch vor wenigen Tagen ein ähnliches Referendum für ihr Land gefordert haben, verstummen. 

Damit trifft unsere Vermutung zu, dass einzelne Ereignisse kurzfristig die Börsen {zum Teil stark} bewegen. Mittel- bis langfristig ist es aber die Notenbankpolitik, die entscheidend für die Entwicklung der Kapitalmärkte ist. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass das Thema „Brexit“ jetzt zu den Akten gelegt werden kann – auch in den kommenden Wochen und Monaten müssen wir uns damit auseinandersetzen und auch die Kapitalmärkte werden weiterhin auf Schlagzeilen reagieren. Wer allerdings versucht hätte, den „Brexit“ mit einer „Market-Timing-Strategie“ zu umgehen, hätte die guten Tagen vor und nach dem Referendum verpasst. 

Heute {Stand 01.07.2016 : 14 Uhr} tendiert der DAX über der Marke von 9.700 Punkten und damit deutlich besser als von vielen vermutet wurde. Auch einige flexible Mischfonds konnte die Rückgänge gut abfedern und durch günstige Nachkäufe bereits kurzfristig einen Mehrwert für ihre Investoren erzielen. Eine breite Depotaufstellung war wieder einmal der Schlüssel zum Erfolg. Auch wenn europäische Aktien temporär zurückgefallen sind, konnte mit Fremdwährungen und Gold ein guter Ausgleich erzielt werden. Wenn Sie noch über Liquidität verfügen, bieten sich nun hervorragende Gelegenheiten, um relativ günstig in vorrübergehend gefallende Anlagen zu investieren.

Wir stehen Ihnen zur weiteren Abstimmung jederzeit gern zur Verfügung.

Ihr Stansch-Team

 

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