Wichtige Antworten zum chinesischen Aktienmarkt

Chinas Aktienmärkte halten die Börsen rund um den Globus auf Trab. Am Montag hat der wichtige Shanghai Composite Index 8,5 Prozent verloren – die schlechte Stimmung drückte auch auf die US-Börsen und den Dax. Am Dienstag hat sich die Lage entspannt, doch der Kursverfall in China ist nicht gestoppt. Die folgenden Fragen dürften Anleger daher interessieren:

 

Gibt es Anhaltspunkte für weitere Kursverluste?
Analysten erwarten, dass chinesische Aktien in den kommenden Wochen weiter nachgeben werden. Demzufolge dürfte der Shanghai Composite Index den Abwärtstrend fortsetzen. Ob die chinesischen Indizes sich stabilisieren können, hängt von weiteren Eingriffen der Regierung ab.

 

Welche Rolle spielt der Staat für die Entwicklung an den Börsen?
Pekings Regierung hat von jeher dafür geworben, dass die Chinesen ihr Erspartes in Aktien investieren. Viele Bürger sind dem Aufruf gefolgt – wohl auch mangels Alternativen. Denn bislang ist es Chinesen nur schwer möglich, ihr Geld an den internationalen Kapitalmärkten anzulegen. Sie haben stattdessen die Wahl zwischen Sparbuch, Immobilien – und eben Aktien. Ein anderes Ziel der Regierung: Firmen sollen einfacher an Geld kommen. Zwar ist die Unternehmensfinanzierung über Kredite noch immer wichtig, doch ist der Bankensektor nur schwer in der Lage, vor allem mittelständische Unternehmen mit Geld zu versorgen. Indem die chinesische Regierung Privatanleger in Aktien drängt, versucht sie also, das Finanzierungsproblem für Unternehmen zu lösen und die Schwächen des Bankensektors zu vertuschen.

 

Hat der Börsencrash in China Auswirkungen auf deren Realwirtschaft?
Wenig. Der Aktienmarkt hat sich schon lange von der Realwirtschaft entkoppelt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der wichtigsten chinesischen Indizes liegt nach den jüngsten Kurseinbrüchen zwar näher an westlichen Maßstäben, doch immer noch deutlich über dem KGV von Dax, Dow Jones und Co.

 

Wie groß ist die Ansteckungsgefahr für die übrigen Börsen der Welt?
Lange Zeit durften Ausländer nicht an Chinas Börsen handeln. Peking hatte seine Finanzmärkte weitgehend abgeschottet. Ausländische Unternehmen konnten nur in Ausnahmefällen Aktien kaufen. Das ändert sich erst langsam. Dadurch schlagen Turbulenzen in China nur sehr abgeschwächt auf internationale Börsen durch.

 

Fazit: Wenn Sie in chinesische- bzw. asiatische Aktienfonds als Depotbeimischung investiert sind, sollten Sie abwarten, bis sich der inländische Markt beruhigt hat. Über ein regelmäßiges Sparprogramm könnten Sie Kursschwankungen sogar antizyklisch zum Aufbau und günstigen Nachkaufen nutzen. Bei weltweit ausgerichteten Fonds treffen die Fondsmanager für Sie die Entscheidung, gegebenenfalls günstige Aktien aus China/Asien aufzustocken. Insofern besteht grundsätzlich kein akuter Handlungsbedarf für Sie! 

 

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr Stansch-Team

 

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