Griechenland: Zwei Varianten – eine Lösung!

Mit dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern ist eine Insolvenz Griechenlands sehr viel wahrscheinlicher geworden. Die griechische Regierung versucht, mit der Schließung der Banken in dieser Woche und den verhängten Kapitalverkehrskontrollen einen Kollaps des griechischen Bankensystems zu verhindern. Am Sonntag soll kurzfristig ein Referendum stattfinden, welches aus unserer Sicht sehr zweifelhaft ist:

 

  • Innerhalb weniger Tage muss das Referendum organisiert werden (die Griechen sind nicht als Organisationstalente bekannt)
  • Die Durchführung eines Referendums kostet Geld (was die Griechen nicht haben)
  • Den Abstimmungsberechtigten muss verständlich gemacht werden, über was sie genau entscheiden (Vorschläge der Gläubiger müssen erst ins Griechische übersetzt werden)

 

Nach den ersten Umfragen ist das Ergebnis des Referendums offen. Betrachtet man die Lage nüchtern und mit etwas Weitblick, so gibt es zwei Varianten und eine Lösung:

 

Variante 1:

Nach einigem Hin und Her geht Griechenland in irgendeiner Form in eine Art „Konkurs“ und scheidet aus der Eurozone aus. Sämtliche Kredite sind wahrscheinlich endgültig weg, de facto waren sie ohnehin schon uneinbringlich. Der Vorteil dabei: Es fließen vorerst keine neuen Milliarden an Hilfsgeldern in ein „Fass ohne Boden“. Nach kurzen Turbulenzen werden die Meisten erkennen, dass das kein weiterer Schaden ist. Alle Länder der Eurozone erhalten das deutliche Signal, dass sie einigermaßen solide wirtschaften müssen, um von der Staatengemeinschaft unterstützt zu werden. Somit wird es einen zweiten Fall „Griechenland“ vermutlich so schnell nicht mehr geben. Das Solidaritätsprinzip in Europa wird wieder einen höheren Stellenwert bekommen.

Die Märkte sollten schnell erkennen, dass eine Eurozone „ohne Griechenland“ eine gute Lösung ist. Auch für Griechenland selbst wird es ohne Euro langfristig einfacher, solide zu wirtschaften. Natürlich kann Griechenland dann nicht mehr wie bisher weit über seine Verhältnisse leben. 

Die Märkte werden zur Tagesordnung übergehen.  Sollten wider Erwarten irrationale Bewegungen einsetzten, könnte die EZB sicher massive Unterstützung leisten. Die Märkte sollten sich beruhigen und von einem tieferen Niveau aus wieder steigen.

 

Variante 2:

Es gibt fünf nach zwölf noch irgendein Agreement und es kommt wieder zu einer Lösung mit faulen Kompromissen. Das wäre zwar grundsätzlich eine schlechte Variante, weil es viele neue Milliarden kostet, für die die Steuerzahler in ganz Europa gerade stehen müssen und die wieder nicht zurückbezahlt werden. Andererseits sollte auch dieses Szenario die Märkte schnell beruhigen und den Kursen wieder zu positiven Entwicklungen verhelfen

 

Fazit:

Kurzfristig können Turbulenzen an den Finanzmärkten auftreten, jedoch stehen die europäischen Unternehmen gut da und früher oder später werden die Unternehmenszahlen für Beruhigung und steigende Kurse sorgen. So oder so ist die Zuspitzung der Situation mit schwachen Tagen interessant für den besonnen und langfristig orientierten Investor.

Es dürfte wieder die bewährte Börsenweisheit gelten: Schwache Tage sind meist gute Kauftage. Also nutzen Sie die Gelegenheit zum Kaufen! Ihr Berater wird Sie dabei gern individuell unterstützen und die für Sie richtige Fondsauswahl/-Strategie finden.

 

Eine sonnige Restwoche wünscht Ihnen

Ihr Stansch-Team

 

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