Der Wonnemonat Mai steht vor der Tür, Zeit der Börse den Rücken zu kehren? Genau das besagt nämlich eine alte Börsenweisheit. Doch Experten zweifeln, dass „Sell in May“ in diesem Jahr die richtige Strategie ist.
Dass an der Weisheit durchaus etwas dran ist, zeigen Studien immer wieder. Die Börsenweisheit stimmt aber eben nicht immer. Abweichungen gibt es immer dann, wenn wir extreme Krisenszenarien oder massive Eingriffe wie in den vergangenen Jahren durch die Notenbanken beobachten.
Erfahrene Investoren können sich deshalb auch nicht für die alte Börsenweisheit begeistern. In den vergangenen Jahren funktionierte „Sell in May“ außerdem deutlich schlechter als früher. Seit 2000 hat sich die Regel sechs Mal als wahr erwiesen, aber neun Mal eben nicht. Wer beispielsweise Anfang Mai 2013 sein Depot leerräumte, verpasste die Rekordjagd an den Börsen. Es gibt viele Jahre, in denen „Sell in May“ die absolut falsche Strategie gewesen wäre. Die Aktienkurse richten sich letztlich eben doch nicht nach dem Kalender.
In einer „Welt ohne Zinsen“ flüchten viele – auch professionelle – Anleger in die Aktie und treiben damit die Kurse. Da die EZB ihre geldpolitische Haltung aktuell weiter verstärkt, könnte sich der Aufwärtstrend – unter Schwankungen – weiter fortsetzen. Mai-Verkäufer wären die Leidtragenden. Auf dem aktuellen Niveau müssen höhere Kursschwankungen einkalkuliert werden. Rücksetzer bieten immer wieder Gelegenheit, günstig einzusteigen oder nachzukaufen!
Für den strategischen und planbaren Vermögensaufbau eignen sich Börsenweisheiten rund um die vermeintlich richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte nicht. Viel entscheidender ist eine individuelle, langfristig ausgelegte Anlagestrategie und das Akzeptieren von immer möglichen Kursschwankungen!
Einen schönen 1. Mai wünscht Ihnen
Ihr Stansch-Team!