Eine Welt voller Überraschungen

Im Halbfinale der Fußball WM besiegte die deutsche Nationalmannschaft Brasilien mit 7:1. Wer von Ihnen hätte dies im Vorfeld getippt? In unserem hausinternen Tippspiel beliefen sich die meisten Tipps zwischen 1:0 und 2:1. Trotz der massiven Informationsflut über Statistiken, Mannschaftsaufstellung und Matchplänen der Trainer haben z.B. auf der Internetplattform „Kicktipp“ lediglich 331 von ca. 2 Millionen Mitspielern das 7:1 getippt.

In der Finanzwelt wird dieses Ereignis als unsystematisch eingestuft. Normalerweise orientieren wir uns an Mittelwerten, da diese am häufigsten unser Erwartungsbild wiederspiegeln. Hier befinden wir uns in der Welt der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Der Mittelwert für die jährliche Entwicklung des amerikanischen Aktienmarktes seit 1871 beträgt 8,7%. Eine Faustformel besagt, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3 der US-Aktienmarkt eine Jahreswertentwicklung zwischen -10% und +30% hat.

Doch schwarze Schwäne lauern überall. Diese besonderen Ereignisse wie z.B. das 7:1 von unserer Nationalmannschaft gegen Brasilien oder der Börsencrash 2008 sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. An den Finanzmärkten konnte man in der Vergangenheit eine Häufung dieser Randereignisse feststellen. Dennoch stehen wir heute, 5 Jahre nach dem Zusammenbruch der Weltaktienbörsen in 2008, auf neuen Höchstständen.

Trotz der schwarzen Schwäne sollte man Risiken nicht komplett vermeiden und auch nicht immer mit dem Schlimmsten rechnen. Denn diese unsystematischen Ereignisse bieten auch oft Chancen und sind nicht immer negativ.

Wenn Sie als Anleger mit Aktieninvestments kein Geld verlieren möchten, sollten Sie mindestens 15 Jahre aushalten können, denn schlechte Jahre werden fast immer durch gute Folgejahre ausgeglichen. Wer etwas für die Altersvorsorge tun möchte und noch 30 Jahre Zeit hat, sollte definitiv in Aktienfonds investieren. Hier hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit reale Gewinne, ganz im Gegensatz zu sämtlichen anderen Anlageformen. Es gibt in den vergangenen 213 Jahren am US-Aktienmarkt keine 30 Jahres-Periode mit realen Verlusten!

Nach 2008 sind die Aktienmärkte stolze 10% – 17% p.a. gestiegen. Auch die Statistik bescheinigt hier sehr gute Börsenjahre. Schauen wir uns jedoch die vergangen 10 Jahre an, so liegen wir mit einer jährlichen Wertentwicklung von 4% – 8% im Normalbereich. Daher haben die Aktienmärkte, auch aufgrund der anhaltenden niedrigen Zinspolitik, noch Luft nach oben.

Gern helfen wir Ihnen bei Ihrer Depotausrichtung.

Ihr Benjamin Giesker

 

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